Blaczko? Hat sich wirklich zu früh gefreut.

Es ist mittlerweile mehr als eineinhalb Jahre her: Am 15. April 2021 wurde morgens verkündet – der Mietendeckel in Berlin ist Geschichte. Noch am gleichen Abend gingen 10.000 wütende Mieter*innen auf die Straße. In den nächsten Tagen fiel besonders ein Vermieter negativ auf: Die Hausverwaltung Blaczko schickte Mails mit dem Titel „Zu früh gefreut“ an Mieter*innen mit der Aussage, dass man Mieter:innen wie sie hier nicht wolle.

Doch einige Mieter*innen taten genau das Richtige: Sie schlossen sich zusammen, um gemeinsam mit uns gegen die Praktiken der Hausverwaltung vorzugehen. Heute können wir sagen: Nicht die Mieter*innen sind es, die sich zu früh gefreut haben, sondern Blaczko!

Nachdem bereits eine Räumungsklage gekippt ist und zwei Mieter*innen sich erfolgreich gegen die hohe Miete in ihren Teilgewerbemietverträgen gewehrt haben (und Rückzahlungen von mehreren tausend Euro erkämpft haben), gibt es jetzt auch bei den Untermietverträgen einen ersten Erfolg. Ein Blaczko-Mieter in Neukölln, war wie viele andere hier in einem besonderen Konstrukt: Bereits seit langem vermuten wir, dass die Blaczko Hausverwaltung in mehreren Fällen Wohnungen an Angestellte vermietet, die wiederum an die eigentlichen „Endmieter*innen“ untervermieten. Das alles dient vor allem dazu, den Kündigungsschutz zu lockern – und wer wehrt sich schon gegen eine hohe Miete, wenn das die Kündigung bedeuten kann. Nun hat zum ersten Mal ein Gericht in erster Instanz entschieden, dass das so nicht geht und dem Mieter Recht gegeben.

Damit ist ein erstes Urteil erreicht, das nicht nur für einen weiteren Blaczko-Mieter bedeutet in der Wohnung bleiben zu können, sondern auch eine gute Referenz für kommende Mieter*innen ist. Möglich war das nur, weil engagierte Mieter*innen und Aktive unserer Gewerkschaft so viele Mieter*innen zusammenbringen konnten und so erst Beweise dafür sammeln konnten, dass Blaczko über seine Angestellten untervermieten lässt. In den kommenden Monaten werden weitere Untermieter:innen sich zusammenschließen und klagen.

So ist unsere Organisierung bei Blaczko kein Sprint – aber ein erfolgreicher Marathon, der für uns auch noch weiter gehen wird.