Aufruf für den Block der Mieter:innengewerkschaft Berlin zur Demonstration gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn am 27. März.
Vor drei Jahren sind wir, die Bewohner:innen dieser Stadt, erstmals zu Tausenden gegen den Mietenwahnsinn auf die Straße gegangen. 40.000 Mieter:innen aus allen Teilen der Stadt, die sich zusammen taten um klar zu machen, dass wir so nicht weiter leben wollen. Seitdem ist viel passiert und wir haben einige Erfolge erkämpfen können, nicht zuletzt den Mietendeckel. Doch die Reaktion der Immobilienlobby zeigte schnell, dass es damit nicht getan ist: Umwandlung in Eigentum oder Schattenmiete – immer wieder sitzen die Investor:innen am längeren Hebel.
Dazu kam die Krise, denn die letzten Monate waren für viele von uns hart. Egal ob Koch, Künstler:in oder Kleingewerbe – wie oft haben wir uns Sorgen gemacht unsere Miete nicht mehr zahlen zu können? Wie sollen wir von 60 – 80 % Kurzarbeiter:innengeld leben, wenn normalerweise schon die Hälfte für die Miete weggeht? Die Coronapandemie hat erneut gezeigt, wie gefährdet unser Zuhause auf dem aktuellen Wohnungsmarkt ist.
Deutlich war das im letzten Herbst zu sehen: Während viele von uns nicht wussten, wie sie sich über Wasser halten sollen, kaufte Heimstaden, ein Immobilienkonzern aus Skandinavien, 150 Häuser für insgesamt weit über 850 Millionen Euro. Die zögernden Schritte der Politik haben gezeigt, dass wir auf sie nicht warten können. Und das müssen wir auch nicht: Die größte Stärke sind wir selbst! In den Heimstaden-Häusern entstanden blitzschnell ganze Hausgemeinschaften und kämpfen seitdem zusammen.
Denn wenn wir uns organisieren in unseren Häusern, in unseren Kiezen und Stadtteilen, werden wir es sein, die am längeren Hebel sitzen. Wir kämpfen für eine Stadt, in der die Menschen selbstbestimmt wohnen und gut leben können. Frei von Profitinteressen und an den Bedürfnissen der Menschen orientiert. Die Immobilienwirtschaft ist gut vernetzt – wir müssen es auch endlich werden! Das schaffen wir nur, wenn wir, die Mieter:innen, Initiativen und Aktiven dieser Stadt, uns zusammen tun. Als Mieter:innengewerkschaft können wir zu einer Macht werden, mit der die Immobilienwirtschaft rechnen muss. Deshalb verlassen wir uns in diesem sogenannten „Superwahljahr“ nicht auf die Politik, sondern konzentrieren uns auf uns: Wählt Selbstorganisierung!
Lasst uns erneut zu Tausenden auf die Straße gehen! Kommt zur Mietenwahnsinn-Demo am 27. März, bringt eure Nachbar:innen mit und schließt euch dem Wählt Selbstorganisierung-Block an!
27.03.2021 // 12 Uhr // Rotes Rathaus