In einer Mieter*innengewerkschaft wird das bekannte Gewerkschaftsprinzip aus der Arbeitswelt auf das Feld des Wohnens übertragen. Denn genauso wie Arbeiter*innen in einem Betrieb oder einer Branche, teilen auch Mieter*innen eine gemeinsame Lebensrealität: Wohnungssuche, ungerechtfertigte Mieterhöhungen, Verdrängungsserfahrungen oder der Konflikt mit Vermieter*innen und Eigentümergruppen – eine Mieterinnengewerkschaft kann Ausdruck verschiedener Positionierungen und Probleme sein, mit denen Mieter*innen heute zu kämpfen haben und soll dazu beitragen, kollektiv für unsere Interessen einzustehen.
Das stimmt, in Berlin existieren zum einen sehr mitgliedsstarke Mieter*innenvereine, zum anderen gibt es eine weite Landschaft aktivistischer Initiativen. Eine Gewerkschaft für Mieter*innen sehen wir dabei als eine sinnvolle und längst überfällige Ergänzung, um sowohl eine Plattform für die langfristige Organisierung und den Austausch von Mieter*innen/Aktivistinnen zu schaffen, als auch kollektiv für die Rechte von Mieter*innen zu kämpfen und Forderungen durchzusetzen.
Es gibt natürlich eine Menge Ziele und Forderungen, die wir als Mieter*innengewerkschaften haben und stellen, auch in Anbetracht der zahlreichen Probleme und Ungerechtigkeiten beim Wohnen zur Miete.
- Eine Stärkung der Mieter*innenlobby und der Schaffung einer Plattform für Austausch und Organisierung
- Die Durchsetzung kollektiver Interessen gegenüber großer Immobilienkonzerne und der Vermieter*innenlobby
- Die Erprobung neuer Kampfmittel wie den Mietstreik und andere direkte Protestaktionen
- Die Forderung nach kollektiven Tarifmieten und dem Verbot von Zwangsräumungen
- Die Speicherung und Weitergabe von Wissen rund um das Thema Wohnen und Mieten (z.B. Mietrecht)
Es gibt bereits andere Mieter*innengewerkschaften wie z.B. in Spanien, Schweden oder England.
- die Hyresgästföreningen in Schweden existiert seit über 100 Jahren (!)
- die Sindicat de Llogaters in Spanien seit 2017
- die London Renters Union seit 2018
Auch in Deutschland wird in Frankfurt a.M. seit einem Jahr an einer Mieter*innengewerkschaft gearbeitet. Auch in anderen deutschen Städten besteht das Interesse, Mieter*innengewerkschaften lokal aufzubauen. Die Zeit scheint also genau richtig!
Egal ob du Erfahrung hast oder nicht – wir freuen uns auf Menschen, die Lust und Zeit haben bei dieser Initiative mitzumachen!
Um mit uns in Kontakt zu kommen, kannst du uns über unser Kontakformular anschreiben oder uns direkt eine Mail schreiben an kontakt[@]mg-berlin.de.
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